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ERICH SEEBERG

Meister Eckhart

II. Philosophische Grundbegriffe


PLATO

ARISTOTLE

THE GREEK OLD TESTAMENT (SEPTUAGINT)

THE NEW TESTAMENT

PLOTINUS

DIONYSIUS THE AREOPAGITE

MAXIMUS CONFESSOR

SYMEON THE NEW THEOLOGIAN

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Time and Creation in Gregory of Nyssa and Meister Eckhart
Time and Creation
In Gregory of Nyssa and
Meister Eckhart

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In diesen Zusammenhang gehört auch die Vorstellung vom "Handbuch Gottes", dem Mikrokosmos, an dem Gott seine spielende Lust hat [37]. 

Die Spuren emanatistischen Denkens liegen auf Schritt und Tritt, auch im kleinen, vor; etwa wenn es heißt, daß omnis libertas voluntatis ab intellectu est et descendit [38]. 

Schließlich die Bemerkungen Eckharts über Zahl, Ort und Zeit ! 

Ort und Zeit sind nämlich durch die Zahl bestimmt; ja sie sind letztlich Zahlen, und zwar formaliter; denn sie sind nicht etwa auß erhalb in den Dingen [39]. Damit "sind" sie aber eigentlich nicht. "Sein" gebührt nur dem Ganzen. Das Ganze aber ist eins; so ist auch das Sein das Eine. Das Ganze steht im Einen und das Eine steht im Ganzen. Die Zahl aber gehört dem Vielen und den Teilen. Das Eine allein "ist" ; die "Teile" empfangen Sein. So gilt das Paradox: Numerus nihil est, quia unum non est. Und dasselbe gilt von der Zeit. Sie ist nichts, weil sie Zahl ist [40]. 

Für den Gottesgedanken ergibt sich daraus, daß Gott weder an einem Ort noch in der Zeit ist. Gott "ist", und er ist so jenseitig, daß er sogar lediglich "unter dem Mantel" des "Einen" ist [41]. Auch das "Eine" ist nicht Gott, sondern immer noch Verhüllung und Mantel, den er sich übergeworfen hat. Freilich spricht dann der Meister in tiefsinnigen Worten von der Trinität und dem "Einen", immer bestrebt, die Einheit Gottes zu wahren. "Ein ist beginne sunder allen begin. Gelichnusse ist beginn von dem Einen alleine und nimet das es ist und das es begin ist von dem Einen, in dem Einen. Minne hat das von nature, das si flusset unt usspringet von zweien als ein, nit zwei" [42]. 

Was von Gott trennt, ist die Vielheit und die Zahl. Auch die Sünde ist in diesem Sinn zu deuten. Jede Zahl ist Unvollkommenheit und Abfall vom Sein [43]. Sünde ist die Verstreuung in die Vielheit, weil Abfall vom Einen und damit vom Sein. Indignus est uno, qui plura quaerit. Deus autem unus, in quo non est plus et plus [44].

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