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ERICH SEEBERG

Meister Eckhart

II. Philosophische Grundbegriffe


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ARISTOTLE

THE GREEK OLD TESTAMENT (SEPTUAGINT)

THE NEW TESTAMENT

PLOTINUS

DIONYSIUS THE AREOPAGITE

MAXIMUS CONFESSOR

SYMEON THE NEW THEOLOGIAN

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Time and Creation in Gregory of Nyssa and Meister Eckhart
Time and Creation
In Gregory of Nyssa and
Meister Eckhart

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Man sieht hier deutlich, wie das neuplatonische Schema von Abstieg und Aufstieg, in dem sich das "Eine" verliert und wieder zu sich kommt und sich dabei selbst seiner bewußt wird, das Denken des Meisters beherrscht. 

Unfraglich zeigt sich hier doch aber auch das neue dynamische Weltbild, und man wird nicht leugnen dürfen, daß der in das Emanationsprinzip eingreifende Schöpfungsgedanke die Dynamik verstärkt. Das Ungeschaffene, in der Trinität, bleibt eins; das Geschaffene wird viel, strebt aber nach dem Einen zurück [54]. 

So ist das Suchen Gottes Prinzip der lebendigen Bewegung, und dies Suchen Gottes bedeutet sowohl, daß Gott sucht, als auch daß er gesucht wird. Wo aber Gott gesucht wird, geschieht es mit Freude. Wo das Geschaffene gesucht wird, geht es mühselig zu [55]. 

Vielleicht kann man hier etwas von der katholischen "Verklärung der Welt" finden, sofern die Welt Ausdruck des göttlichen Seins und Stätte der Dynamik des Einen ist [56]. Aber all dies Suchen, weil es Suchen nach dem Einen ist, ist ohne Verdienst. Denn Gott schuf allem Sein die Fähigkeit, sein Ziel zu suchen. 

3. Das Verhältnis der ersten Ursache zu den zweiten Ursachen denkt Meister Eckkart ebenfalls im Sinn des Thomas. Die zweiten Ursachen wirken lediglich in der Kraft der ersten Ursache als des ersten Wirkenden [57]. Wenn Gott das Sein ist, das allen Dingen Leben verleiht, so bestimmen die zweiten Ursachen das Werden der Dinge [58], das sich im Gegensatz zum ruhigen Sein bitter, qualvoll und unruhig gestaltet [59]. Dabei denkt der Meister nicht an eine Hierarchie der zweiten Ursachen; denn allein die erste Ursache wirkt in ihrer Kraft, während die andern Ursachen immer in der Kraft der höheren wirken, letztlich also in der Kraft der ersten [60]. So ist das All von der ersten Ursache gewollt, und sein Sein ist "eins". Aber auch die Teile des Alls haben ihre Kraft von der ersten Ursache, so daß nichts Zufall ist; denn das, was von Gott abfällt, ist Fall ins Nichts, d. h. dorthin, wo kein Sein mehr ist [61].

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