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ERICH SEEBERG Meister Eckhart IV. Wiedergeburt, Christus und Ethik 2. Wo wird Christus bei Meister Eckhart notwendig? Nicht von der Sünde her, sondern von der Frage nach Sein und Gott, Idee und Existenz, Ewigkeit und Zeit. Meister Eckhart braucht Christus in seiner Religion, weil er den in der Abstraktion verschwindenden Gott wenigstens im Abbild haben will. Christus ist Gottes Bild und für uns Urbild. So ist in Christus die Beziehung zwischen Gott und Kreatur hergestellt. So ist Christus das vollkommenste Gottesbild. In ihm sind die Ideen der Dinge. Durch ihn schafft Gott die Welt. In ihm liebt Gott die Welt [5]. Es ist also wie unsere Ewigkeit so besonders die Ferne Gottes, die den "Sohn" nötig macht. Handelt es sich hier um Christuswirklichkeit oder um Christustypologie? Die Antwort darauf hangt mit der Frage nach dem Sein oder dem qualifizierten Sein, mit dem Problem von Sein und Sinn zusammen. Aber es ist keine Frage, daß Christus als der ewige Sohn Gottes, im Sinn des christlichen Dogmas, im Mittelpunkt des Denkens und Glaubens Eckharts steht. 3. Meister Eckhart betont nicht das Kreuz, sondern die Geburt Christi [6]. Das zentrale Heilsgeschehen ist die Geburt Christi. Und zwar nicht so sehr die historische Menschwerdung, sondern die Geburt Christi in der Seele [7]. Insofern ist Christus die Voraussetzung für alle Spekulationen des Meisters; er gibt ihnen die letzte Wirklichkeit. Ohne Christus, den Brunnen der Ideen, ist nichts.
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