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MEISTER ECKHART
In das reine Wesen der Gottheit
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Wenn so die Seele in das reine Wesen der Gottheit kommt, so erkennt sie alle Dinge bis auf die niedrigsten Kreaturen; so leuchtet sie sich selbst, und alle Dinge in ihr, und erkennt in der Gottheit göttliche Natur und in dem Unterschied der Personen verliert sie ihren Namen, und die drei Personen verlieren ihren Namen in der Einheit, und alles was die Einheit umfassen kann, verliert seinen Namen darin. Dann sinkt die Seele nichtswärts dahin und alles soll dem Nichts der Gottheit sich nähern und die Kräfte sollen mitkommen. Darüber sagt Sankt Dionysius: Die Gottheit ist zunichte geworden. Damit meint er, dass die Seele mit ihrem nackten Wesen den Kräften entgangen ist. Dann haben die Kräfte die Gottheit verloren und auch ihr blosses Wesen der Gottheit in den Personen und in den Kräften, und die Kräfte haben ein Nachfolgen in das Wesen und sie widerstehen dem Sträuben der Dreieinigkeit. Da verliert die Liebe ihren Namen und alle Dinge im Nichts der Gottheit, da ist die Seele in ihr Etwas hineingeflossen. Im Nichts der Gottheit hat der Vater seine Vollkommenheit, und die drei Personen ihre Einheit, und sie geben allen Kreaturen ihre Vollkommenheit in ihr geschaffenes Etwas, und die Seele fliesst in ihrem Etwas im Nichts der Gottheit durch alle Dinge, und sie berührt sie doch nicht im Etwas ihres Wesens. Darüber sagt Sankt Dionysius, dass die Seele nicht berührt werde an ihrem Nichts im Nichts der Gottheit, und dass die Seele auch die Gottheit nicht an ihrem Nichts berühre. Da ist sie so gross,.... dass sie gleich ihm in einem Lichte fliesst. Darüber sagt Sankt Dionysius: Die Gottheit ist zunichte geworden, weil die Kräfte der Seele sie nicht erfassen können.