Darum sage ich: wenn sich der Mensch von sich
selbst und von allen geschaffenen Dingen abkehrt, so
weit du das tust, so weit wirst du geeint und beseligt
in dem Fünklein der Seele, das nie Zeit oder Raum
berührt hat. Dieser Funke entzieht sich allen Kreaturen und will nur Gott, wie er an sich selbst ist. Er begnügt sich nicht mit Vater oder Sohn oder heiligem
Geist, und nicht mit den drei Personen, sofern jede für
sich in ihrer Eigenschaft dasteht. Ich sage wahrlich,
eben dieses Licht begnügt sich nicht mit der Eigenhaftigkeit der fruchtbaren Beschaffenheit der göttlichen Natur. Ich will noch mehr sagen, was noch wunderbarer lautet: ich sage in guter Wahrheit, dieses
Licht begnügt sich nicht mit dem einfachen stillstehenden göttlichen Wesen, das weder gibt noch nimmt,
sondern es will wissen, woher dieses Wesen kommt,
es will in den einfachen Grund, in die stille Wüste,
wohin nie etwas Unterschiedenes, weder Vater noch
Sohn noch heiliger Geist, gedrungen ist; in dem Innigsten, wo niemand heimisch ist, da begnügt es sich
in einem Lichte, und da ist es einiger als in sich
selbst; denn dieser Grund ist eine einfache Stille, die
in sich selbst unbeweglich ist, und von dieser Unbeweglichkeit werden bewegt und da empfangen ihr
ganzes Leben alle Dinge, die vernünftig leben und
sich in sich selbst versenkt haben. Dass wir so vernünftig leben, das walte Gott. Amen.