Publication 335
By ayye^os on
Friday, June 28, 2002
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Germany
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Tuesday, May 28, 2002
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Thank you so much, dear absent-minded, for the english translation.
I hope, you'll appreciate the German version of this wonderful poem.
And I thank you for knowing my mother language, - it'll take much time
before I myself shall be able to speak yours.
- In Rising Sound -
Den Abschluß des Tages vollendet
die Stimme des Dichters, zur Nacht -
die dunkle, die Trauer entsendet,
und jener, der Mut uns noch macht:
Der fragend ermahnt, nicht zu trauern.
Der rufend das Leben beschwört.
Den Gräber und Tote erschauern,
den Lebensverachtung empört.
"Oh mächtiger Gott voller Segen,
Du schenkst uns ambrosische Kost
der irdischen Sterblichkeit wegen,
den rauschend lebendigen Most."
Nun schwingt sich die Stimme des Dichters
Verheißung enthüllend, empor:
"Der Engel des Göttlichen Richters
riß auf jenes himmlische Tor,
erzürnt durch die Zweifler dort unten,
und rief: Es gibt keinen Tod !"
Daß alle die Lichter, die bunten,
der Sehenden herrlichstes Od,
sich niemals verdunkeln. Denn immer
bewahrt der Entschwundenen Wald
ein Ewiges Licht, einen Schimmer
Aurorens, die flüstert "Ja bald!".
Der Dichter erwacht aus der Schwärze,
im Kirchenraum, vor dem Altar,
als Meßdiener Kerze um Kerze
mit Hauben ersticken, - es war
wie einstmals auf Golgathas Hügel,
als Jesus im Sterben noch trank,
bevor ihn des Cherubims Flügel
enthoben. Der Essig schon stank,
den ihm dieser Lanzenknecht reichte.
"Was gibst Du zu sehen, mein Gott!"
Vorbei am Altar und der Beichte,
am wohlriechenden, rauchenden Pott,
entwindet sich endlich der Dichter.
Dann schließt man die Kirche, den Turm.
Das Glühen vergangener Lichter
entfacht in der Brust einen Sturm:
"Oh Hellas, du reiche Matrone,
beerdigt man schon deine Welt?
Dem christlichen Griechen zum Lohne
ist längst schon die Eiche gefällt,
in die seine Denker sich schnitzten, -
Pythagoras, Plato, im Grab?
Oh nein! Nicht mit uns, den gewitzten,
den Kindern der Größten, die's gab.
Sie leben in Christus vereinigt,
sind alle für uns noch bereit:
als wandelnder Vorwurf, gereinigt
von Dummheit und Schande der Zeit.
Mit Paulus von Tarsos ist Plato,
der hochfliegende Geist, uns bewahrt !
Mit Petrus erreicht uns bis dato
Pythagoras' Kunst unverjahrt !
Nicht wir, doch die anderen waren
in Kleinmut, Bestechlichkeit groß.
Mit schmollenden Wächtern verfahren
die Fakten: Die legen sie bloß."
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